Samstag, 28. Juni 2014

Schreibwerkstatt  - ein satirisches Hörspiel (Teil 11)

Schreibwerkstatt — ein satirisches Hörspiel (Teil 11)
Grimm: (fährt ruhig und unbeirrt fort) Immer wenn Ihr Zarathustra zu seinen Predigten ansetzt, haben wir, meine liebe Frau und ich, uns vor Lachen aufgebäumt, vor Lachen geprustet — wie übrigens auch die Kleinen, Fin Alexander und Lena Miriam. Selbst Baby Ben Elton gurgelte vor Vergnügen, strampelte mit den Beinchen in einem Anfall von Übermut über Ihren Übermenschen. Eine glückliche Familienszene, es hätte Ihr Herz gerührt, Herz gerührt. Ja, Sie haben eine einzigartige Gabe, Herr Nietzsche.
Nietzsche: Und das mir! Mir das! (Er knurrt vor Wut, dann vor Schmerz)Mein Kopf, ah, mein Kopf. (Stöhnend, Nietzsche bricht zusammen)
Schwanenfeder: Er ist ohnmächtig. Herr Nietzsche! Herr Nietzsche! (Nach einigen Sekunden, kommt Nietzsche wieder zu sich) Er lebt wieder, Gott sei Dank!
Nietzsche: (Knurrend) Wo ist das Schwein? Was ist passiert?
Schwanenfeder: Sie, sind ohnmächtig geworden. Geht’s wieder, Herr Nietzsche?
Nietzsche: Gut, ja gut. Niemals besser. (düster, argwöhnisch) Was ist passiert, während ich, mh, nicht da war? (an v. Droste-Hülshoff gerichtet)Warst du mir untreu?
Droste: (überrascht) Was?
Nietzsche: Ich seh’ es dir an, die kalte Geilheit in deinen Augen. Du hast es mit Grimm getrieben, stimmts?
Grimm: (unaufgeregt, ruhig) Frau v. Droste-Hülshoff war ganz Dame, ganz Dame, während der gesamten Zeit Ihrer Ohnmacht, mein Herr.
Droste: Danke, Herr Grimm. (bestimmt) Herr Nietzsche, ich verkünde hiermit meine Entlobung. Wir sind, Herr Nietzsche, geschiedene Leute.
Nietzsche: Das ist unwürdig, das mir. Was mich nicht umbringt, macht mich größer. (Er grummelt kaum verständlich) Es gab Ewigkeiten, in denen ihr nicht wart; wenn es wieder mit euch vorbei ist, wird sich nichts begeben haben. (Pause)
Schwanenfeder: (so heiter, wie es die Umstände erlauben) Nun, ich denke wir sollten voraneilen. So wenig Zeit. Herr Goethe, lassen Sie uns über ihren Faust sprechen.
Goethe: Nein!
Schwanenfeder: (gequält) Nein?
Goethe: (leichter, aber deutlicher hessischer Akzent) Nein, ich möchte nicht darüber schwadronieren, Frau Schwanenfeder. Faust gibt es nicht mehr. Ich habe das Manuskript verbrannt und ich möchte Sie alle bitten, dass Sie Ihre Kopien ebenfalls verbrennen.
Schwanenfeder: (schockiert) Aber warum, Herr Goethe?
Goethe: So schmerzlich es ist, aber ich bin zur Überzeugung gelangt, mein Faust ist ein alberner Fehlgriff. Für alles, was ich je geschrieben und noch schreiben werde, habe ich nichts als Verachtung, tiefe Abscheu. Alles, was entstand, empfinde ich als Schande. Mich ekelt vor meinen Machwerken. Ich werde nichts mehr schreiben, nie mehr!
Schwanenfeder: (äußerst betroffen) Herr Goethe!
Goethe: Zuerst wollte ich mich töten, ganz in romantischer Manier, die so beliebt in Deutschland seit meinem Werther. Fand aber in den bauschigen Falten meines Mantels die Pistole nicht. Aber nein, dachte ich, ich werde mein Leben nicht beenden, ich werde es verändern, komplett umkrempeln. Ich werde in der Lüneburger Heide Schnucken hüten und mir zur Seite Barzel mein treuer Hund. (kleine Pause) Andererseits sehe ich mich auch als Wanderer für die Wahrheit durch pittoreske Landschaften wandeln. Sehe mich meist von hinten auf einem Vorgebirge stehend und blicke in ein Meer von goldenen Wolken. Über mir der Schrei eines Adlers. (wie zu sich selbst)Keine leichte Entscheidung, meine Freunde.
Schwanenfeder: Aber warum?
Fortsetzung folgt
Curry, Senf und Ketchup (Krimi)
Ein Universitätsprofessor wird ermordet, ein Neonazi und eine Politikerin. Was verbindet die drei? Und ein Fußballtrainer wird verdächtigt.
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Samstag, 21. Juni 2014

Schreibwerkstatt - ein satirisches Hörspiel (Teil 10)

Nietzsche: Aber ja doch, eine Frau. Wie war doch noch gleich der Name, mein Mädchen?
Droste: (beginnt zu schluchzen, ab hier weibliche Stimme) Annette. (noch leiser)von Droste-Hülshoff.
Nietzsche: Dann würde ich Annette v. Droste-Hülshoff empfehlen zu ihrem Putz und ihrer Häkelei zurückzukehren, zur Puderquaste und gepressten Blümchen, zu ihrem Gatten, wenn sie glücklich genug ist einen zu haben bei dem Zinken, den Pferdezähnen und den eingefallenen Wangen. Und das Schreiben überlässt sie besser denen von uns, die was von der Kunst verstehen und von der Welt.
Droste: (weint leise und hilflos)
Schwanenfeder: Ich muss deutlich widersprechen, Herr Nietzsche. Die Frauen von heut …
Nietzsche: (ungeduldig) Ach was, wir haben reichlich Zeit vergeudet mit diesem elenden Thema. Ich will endlich über meinen Zarathustra sprechen.
Schwanenfeder: (gibt nach) Nun gut, es ist schon spät. Wenn Sie keinen Einwand haben, Herr Droste, öhm, Frau v. Droste-Hülshoff?
Droste: (herzerweichendes Schluchzen) Aber Friedrich, du hast gesagt. Wir wollten. Du und ich nach Venedig und über das Dasein tänzeln. Deines Vaters Ring und die Nase deiner Mutter. (Sie zieht die Nase hoch) Aber machen Sie nur Frau Schwanenfeder.
Schwanenfeder: Gut, sehr gut. (Sie blättert in ihren Unterlagen) Nun Herr Nietzsche, für den Anfang nur zwei, drei Punkte.
Heine: (fährt plötzlich dreimal hoch und deklamiert laut) Ein Fräulein stand am Meere. (Er schnarcht wieder) Wenn der Mond beginnt seinen Strahlenlauf (Er schnarcht) Im traurigen Monat November war’s. (Er schlummert weiter)
Schwanenfeder: Ja, Herr Heine? (Pause) Herr Heine!
Heine: (aufgewacht) Wer ist der Harlequin?
Schwanenfeder: Möchten Sie etwas über Herrn Nietzsches Zarathustra sagen?
Heine: (kommt zu sich, vom Laudanum milde gestimmt und ungewöhnlich freundlich) Ja, sein Zarathustra. Na ja, nicht unbedingt meine Welt, das wohl nicht. Aber Nietzsches Werk ist eine Offenbarung, in dem Sinne, dass plötzlich, mit unsäglicher Sicherheit und Feinheit, etwas sichtbar, hörbar wird, etwas, das einen im Tiefsten erschüttert und umwirft, beschreibt einfach den Tatbestand. Es gibt keine Weisheit, keine Seelen-Erforschung, keine Kunst zu reden vor Zarathustra: das Nächste, das Alltäglichste redet hier von unerhörten Dingen. Die Sentenz vor Leidenschaft zitternd; die Beredsamkeit Musik geworden; Blitze vorausgeschleudert nach bisher unerratenen Zukünften. Die mächtigste Kraft zum Gleichnis, die bisher da war, ist arm und Spielerei gegen die Rückkehr der Sprache zur Natur der Bildlichkeit. Die stillsten Worte sind es, welche den Sturm bringen, Gedanken, die mit Taubenfüßen kommen, lenken die Welt. Also spricht Heinrich Heine, ein Hoch auf den Zarathustra und seinen Propheten, öhm seinen Schöpfer. Gut gemacht Herr Prophet, ich meine Nietzsche, sehr gut mein Freund. (Er gähnt)
Schwanenfeder: Sehr wohlwollende Worte, Herr Heine.
Nietzsche: Ach was, gönnerhaft, herablassend und gespickt mit versteckten Beleidigungen. Fragen Sie jemand anderes.
Schwanenfeder: Ja natürlich. Herr Droste, Frau v. Droste Hülshoff, Ihre Meinung zu Herrn Nietzsches Zarathustra.
Droste: Ich, ich… (versucht zu sprechen, beginnt zu schluchzen)
Grimm: Frau v. Droste-Hülshoff, meine Liebe.
Droste: (sie weint weiter)
Nietzsche: Keine Sorge. Frauenprobleme, die Zeit des Monats blah, blah, blah! Sie erwähnte es in der Kaffeepause.
Grimm: Hat sie? Hat sie?
Schwanenfeder: Verstehe. Gut, Herr Goethe würden Sie bitte?
Goethe: Nein!
Schwanenfeder: Aha, in dem Fall, Herr Grimm?
Grimm: Danke schön. (Pause) Tja, Nietzsches Zarathustra. Will mal so sagen, so sagen, ich fand Herrn Nietzsches Zarathustra bezaubernd. Ja, ganz köstlich. Burlesk, ulkig, schnurrig, richtig süß, richtig süß. Sie haben eine seltene Gabe, Herr Nietzsche.
Nietzsche: (erschüttert und empört) Wie, was, das ist Ihre Meinung?
Grimm: Ja, Herr Nietzsche. Absolut super. Etwas für die ganze Familie, ganze Familie. Ja, wir haben es vorgelesen, ich und meine liebe Frau für die Kinder, für die Kinder. Solch ein gesunder Atem verglichen mit all der Abgefucktheit und dem Zynismus, Zynismus unserer Zeit.
Nietzsche: (wütend) Mir das, das mir!
Grimm: Es ist ein Soufflé, zergeht auf der Zunge, nicht befrachtet mit gewichtigen Ideen oder Theorien, voller göttlicher Absurditäten und verbaler Purzelbäume, Purzelbäume.
Nietzsche: (wütend) Grimm, welche ein blühender Blödsinn. Mein Zarathustra gegen alles gehalten, Dante, Shakespeare, Aristoteles sind nicht einmal würdig, die Schuhsohlen eines Zarathustras zu küssen. Man rechne den Geist und die Güte aller großen Seelen in Eins: alle zusammen wären nicht im Stande, eine Rede Zarathustras hervorzubringen. Die Leiter ist ungeheuer, auf der er auf- und niedersteigt; er hat weiter gesehn, weiter gewollt, weiter gekonnt, als irgend ein Mensch. Er widerspricht mit jedem Wort, dieser jasagendste aller Geister; in ihm sind alle Gegensätze zu einer neuen Einheit gebunden. Die höchsten und die untersten Kräfte der menschlichen Natur, das Süßeste, Leichtfertigste und Furchtbarste strömt aus einem Born mit unsterblicher Sicherheit hervor.
Grimm: Und welch intelligenten Kalauer.
Nietzsche: (außer sich) Kalauer! Kalauer! Grimm, Grimm ich fordere Sie…
Fortsetzung folgt
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Donnerstag, 19. Juni 2014

Schreibwerkstatt - ein satirisches Hörspiel (Teil 9)

(Droste und Nietzsche kommen munter plaudernd herein)
Schwanenfeder: Ah, da sind Sie. Herr Droste, Herr Nietzsche — wir machen nun weiter.
Nietzsche: (gedämpft) Setz dich hierher, hier an meine Seite.
Droste: (leise) Für immer, Friedrich. Lass‘ meine Hand nicht los.
Nietzsche: (flüsternd) Natürlich nicht. Nimmer mehr, teure Annette, denn unser Weg ist noch lang, der uns zu uns führt, vorbei an unseren sieben Teufeln.
Droste: (seufzt verliebt)
Nietzsche: Und über einen Finger an dieser schmalen Hand werde ich bald, wenn ich darf, einen Ring streifen — den von meiner Mutter.
Droste: Oh Friedrich, wirklich?
Nietzsche: Mein Vater reichte ihn meiner Mutter am Tag ihrer Verlobung. Nahm ihn ihr jedoch wieder ab, als er herausfand, dass sie es mit Grabbe trieb, der schweißfüßigen Kakerlake. Mit dem Rasiermesser hat er ihr die Nasenspitze abgeschnitten, die traditionelle Strafe in der Gegend von Röcken für solche Schandtaten. Den Ring mit seinem Rubin und den blassen Saphiren habe ich auf allen Reisen dabei. Auch die Nasenspitze steckt irgendwo, eingelegt in einem Gläschen mit Alkohol. Taucht von Zeit zu Zeit auf.
Droste: Welch romantische Geschichte. Er muss sie sehr geliebt haben.
Nietzsche: Wir Nietzsches tun alles sehr viel, meine Liebe, du wirst es erleben.
Schwanenfeder: Auf Ihre Plätze bitte, Herr Goethe, Herr Heine, Herr Grimm.
(Sie nehmen Platz, während Frau Schwanenfeder mit ihren Papieren raschelt.)
Schwanenfeder: Wir kommen jetzt zu Herrn Drostes Novelle „Die Judenbuche“.
Droste: (spricht wieder mit verstellter Stimme, männlich tief) Ja, Frau Schwanenfeder.
Schwanenfeder: Nun, damit werden wir uns wohl nicht allzu lange aufhalten. Es ist eindeutig das Werk eines Amateurs, ja, ich gebe es zu, durchaus mit einigem Talent. Ein paar Tipps. Etwas mehr, wie soll ich sagen, Durcheinander oder Verwirrung wäre willkommen, Herr Droste. Geben Sie dem Leser ein paar Nüsse zu knacken. Wer hat denn gesagt, dass Belletristik reines Vergnügen sei? Nein, sie ist Arbeit — oft harte, brotlose Arbeit.
Droste: Ja, wirklich?
Schwanenfeder: Und wenn Ihre Figuren sprechen, Herr Droste, dann sollten sie, denke ich, reden wie ihnen das Maul gewachsen ist, schimpfen und fluchen, besonders Ihr grobes und rohes Landvolk. Schmutzige Wörter sind in ihren Schnauzen so natürlich wie die Scheiße an ihren Stiefeln oder der Dreck unter ihren Fingernägeln.
Droste: (verstimmt) Frau Schwanenfeder!
Schwanenfeder: Nur keine Sorge. Ich habe Stellen im Text markiert, wo solche Sachen leicht eingefügt werden können und im Internet finden Sie eine alphabetische Liste mit Ausdrücken aus der Fäkalsprache, die Sie sicherlich nützlich finden werden. Und nun Herr Heine, was halten Sie von Herrn Drostes Novelle?
Heine: (Vom Laudanum eingeschlafen, schnarcht er unregelmäßig)
Schwanenfeder: Herr Heine?
Heine: (Er schnarcht weiter, schnarcht lauter)
Schwanenfeder: (ärgerlich) Später vielleicht. Herr Goethe, Ihre Bemerkungen zur „Judenbuche“ bitte.
Goethe: Nein!
Schwanenfeder: Nein? Ja danke. Und Sie Herr Grimm?
Grimm: Es ist ein außergewöhnliches Werk, hohe Literartur, hohe Literatur. So lebensklug und kühn in der Thematik. Und das von diesem Milchgesicht mit seinem hohen Stimmchen, Stimmchen.
Droste: (mit leiser Stimme) Danke, danke schön.
Grimm: Äußerst vielversprechend. Bewundere den Stil, den Stil, liebe die Erzählweise, schätze die Zeichnung der Figuren. Ein Triumph mein Lieber. Mein aufrichtiger Glückwunsch, Glückwunsch.
Droste: (wieder mit leiser Stimme) Nochmals vielen Dank.
Schwanenfeder: Und Sie Herr Nietzsche, was ist Ihnen eingefallen?
Nietzsche: Ja. (Pause) „Die Judenbuche“ ist allerdings eine bemerkenswerte Novelle, das Schlechteste nämlich, was ich je gelesen habe und ich bete, ich Nietzsche bete, niemals wieder so etwas lesen zu müssen.
Droste: (schockiert) Friedrich!
Nietzsche: Scheinheilig, prätentiös, falsch und überall schräg und schrill. Die weiblichen Figuren grob wie Laubsägearbeiten, die männlichen Figuren völlig unglaubwürdig. Seicht, äußerst seicht die Botschaft, konfuser Stil, die Handlung an den Haaren herbeigezogen, naiv und idiotisch die sozio-politische Tendenz des Machwerks.
Droste: (tief verstört) Nein, Friedrich!
Nietzsche: Ein schauderhafter Mischmasch ohne Logik, hoffnungslos und weibisch. So kann nur eine Frau schreiben, so ohne Stil, so kunterbunt dahingekleckert ohne Sinn und Verstand.
Schwanenfeder: Eine Frau? Herr Droste eine Frau? Ich hab’s doch gewusst, dass etwas nicht stimmt.
Fortsetzung folgt
Die letzte Lektion (Krimi)
Lehrer werden in die ewigen Ferien geschickt.
Ein Krimi mit Humor. Der Mörder wartet nicht, bis ein Lehrer aufzeigt. Im Nu sind einige Lehrer in die ewigen Ferien verabschiedet worden. Warum gerade Lehrer? Stimmt, Bankmanager hätten es auch getan, aber es sind halt Lehrer geworden. Und wer hätte nicht einen Pauker im Keller seiner grausamsten Fantasien?
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Sonntag, 15. Juni 2014

Schreibwerkstatt - ein satirisches Hörspiel (Teil 8)

Heine: (beendet ein Gedicht mit Begeisterung) „Trägt nach einem Schal Verlangen / Deine Frau, so kauf‘ ihr zwei; / Kauf‘ ihr Spitzen, gold’ne Spangen, / Und Juwelen noch dabei.
Grimm: Exzellent, exzellent! (applaudiert kurz) Ihr Gedicht über die Frauen verrät den Kenner. Würden Sie veröffentlicht, Sie würden als Sensation einschlagen. (Pause) Noch ein Tässchen Tee, Tässchen Tee?
Heine: Nein, vielen Dank, Grimm. (Er zieht etwas aus seiner Tasche.) Aber vielleicht möchten Sie ein bisschen davon?
Grimm: Was ist es?
Heine: Ich bin mir nicht sicher. Eine Tinktur gegen allerlei. Trakl hat sie mir zum Probieren gegeben. Ist eine Art von mildem Lockerungsmittel. Er meinte, er könne es gar nicht genug loben. Er nennt es „Honigtau“. Oder „Paradiesmilch“. Ist auch gut gegen Durchfall.
Grimm: Nicht für mich, für mich, danke schön Herr Heine. Ich bin zufrieden.
Heine: Ach, ich nehm ein Tröpfchen. Das Leben ist doch ein Elend, wenn die Welt ihre Augen schließt vor unserer Größe. Alles erinnert mich an meine Fehlschläge, Grimm, ganz besonders dieser Workshop. Und dennoch, du weißt, dass ich mal geschrieben habe: „Liebe dein Schicksal!“. Ja, ich will ein wenig an dieser Tinktur nippen.
(Er trinkt etwas)
(Wir sind jetzt bei Frau Schwanenfeder und Herrn Goethe)
Schwanenfeder: Dann vielleicht etwas Schwarzwälderkirschtorte?
Goethe: Nein, danke!
Schwanenfeder: Nein? Nun gut, ich denke wir sollten mal weitermachen (Sie schaut sich um, dann lauter) Sind alle da? Wo ist Herr Nietzsche? Und Herr Droste?
Grimm: Sind vor ein paar Minuten rausspaziert. Um sich den Sonnenuntergang über der Pader anzuschaun, sagten sie, glaube ich. Hand in Hand, wenn ich mich recht erinnere, Hand in Hand.
Schwanenfeder: Wirklich, Herr Grimm? Herr Droste ist solch ein exzentrischer junger Mann. Herr Nietzsche ist kauzig auf seine Weise.
Heine: Nietzsche ist ein ätzendes Monster, eine Schlange, nein, wie ein Adler mit einem Giftschnabel. Aber keine Sorge, bin mit von Papen fertig geworden und so werde ich auch dem philosophierenden Hammer beikommen.
Schwanenfeder: Und doch ist er eine faszinierende Figur, Herr Heine, und ein echter Romantiker.
Heine: (Ein bisschen wild, das Laudanum wirkt) Romantiker? Nietzsche? Mit seinem scharfen Scheitel und gewachstem Schnurrbart? Nietzsche, der über die Romantiker sagt, sie drohten am „Wiederkäuen sittlicher und religiöser Absurditäten zu ersticken“? Der Riesenschnauzer ein Romantiker? Ich, ein Impulswesen wie ein Schmetterling oder wie eine beseelte Wolke, ich bin ein Romantiker, Freund des Mondes, Bruder des Regentropfens, Cousin des Wasserfalls. (Er gähnt.) Weißt du, Grimm, ich nehme noch einen Tropfen von Trakls Tinktur. Willst du wirklich nicht?
Grimm: Nein, besten Dank, mein Freund. Ich bin ganz zufrieden mit meinem Tee und dem Streuselkuchen, dem Streuselkuchen. Vielleicht ein Löffel Honig in den Tee.
Heine: (Gähnt ausgelassen) Ich mach das Fläschchen dann leer.
Fortsetzung folgt
Die letzte Lektion (Krimi)
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Samstag, 14. Juni 2014

Elfmeter

Das hatte jetzt alles keine Bedeutung für ihn: die Blicke seiner Mannschaftskameraden im Nacken, das silbrige Rechteck, der Flieger am Nachthimmel über dem Tribünendach, die Anfeuerungsrufe, das anschwellende Buhen der Gegner, die gähnende Hitze in der Stadionschüssel und auch nicht die Gestalt dort im Tor. Nun palaverten die Reporter über den langen Weg, doch kurz war der Weg vom Mittelkreis bis zum Elfmeterpunkt. Ihr fiebert im Wahn, ihr da oben und ihr Millionen vor den Fernsehschirmen. Alle meinen dieser Gang sei etwas Besonderes. Aber er spulte doch nur dieses Programm ab, alles war komplett automatisiert. Die fürchterlichen Möglichkeiten existieren nur in euren Köpfen. Nicht in meinem. Dichtmachen, überhaupt nichts mehr mitbekommen, egal ob sie anfeuern oder ausbuhen. Auch nicht die Faxen des Torhüters. Mach du nur deinen Hampelmann auf der Torlinie. Er marschierte mit leichten Schritten und erhobenem Kopf. Sein Mund war trocken nach dem Spiel und elf Strafstößen. Er saugte Spucke tief aus der Kehle. Dieser eine Schuss wog mehr als sämtliche Schüsse zuvor. Sieg oder Niederlage. Er merkte gar nicht, dass er weiterging, war überrascht, ungläubig. Die Beine taten ihre Schuldigkeit, seine Gedanken zurück in die Kindheit. Elfmeterschießen. Kein Blick zu seinem Vater am Spielfeldrand und doch hörte er ihn: Verantwortung übernehmen. Wenn nicht du, wer dann? Deswegen hatte er geschossen, wie er in wenigen Sekunden schießen würde. Mit seiner Rechten verscheuchte er eine Mücke. Es gab Menschen, die dachten Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. War in Wirklichkeit natürlich wichtiger.
Gelassen, ruhig durchatmend, sprang er in eine leichte Grätsche, schwang beide Arme seitlich hoch und klatschte über dem Kopf in die Hände. Nur locker bleiben. Zwei von Fünfen hatte er schon gehalten. Nun den dritten und die Sache war gebongt. Verlieren konnte er nicht, nicht beim Elfmeterschießen. Kenner und Fußballkäuze meinten der Torwart stecke dabei im dicksten Schlamassel. Tat er nicht. „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“, gab es die wirklich? Der Schütze hatte Angst, nicht der Tormann. Schulde ihm einen Teil meines Ansehens, dem arglosen Schreiberling. Kennt ja nur den kleinen Applaus von Gehemmten. Weiß nichts vom Glücksgefühl, wenn nach dem gelungenen Sprung in die Ecke das Stadion überschäumt. Wenn er den Ball aus dem Winkel fischte, war er der Held, und Held war er selbst dann, wenn der Schütze den Ball in die Wolken wuchtete. Er konnte sogar in die falsche Ecke hechten und wurde noch immer nicht als Versager beschimpft in diesem ungleichen Zweikampf. Eigentlich flog der Ball viel zu schnell fürs menschliche Reaktionsvermögen. Seinen Flug zu stoppen, bevor das hilfreiche Netz ihm die Aufgabe abnahm, war nicht nur eine Anomalie, sondern eine ganz normale Unwahrscheinlichkeit. Wie die Liebe! He, ihr da oben im Oberstübchen, Ruhe jetzt, hört auf zu zwitschern. Da schleppt er sich zum Elfmeterpunkt, wedelt er sich auch noch Luft zu. Sie hatten keine Chance, hatten schon mit der Reihenfolge der Schützen einen Fehler gemacht.
Dort war auch schon der Punkt, nicht mehr weiß und rund, nur noch ein dreckiger Fleck nach elf Schüssen. Der Torhüter schlug klatschend die Hände zusammen. Nein, das Tor war nicht klein, es war groß, klein war der Torwart, nicht groß. Er blickte dem Faxenmacher in die Augen und empfand leichten Schwindel. Die Masse auf der Tribüne verlaufende Farbe. Er blickte zurück. Da hinten standen sie in einer Reihe, Arme über Schultern. Es ging um Millionen für ihn und für die dahinten. Und es ging um sein Land. Um die Ehre, jetzt nur nicht laut lachen. Nein, jetzt geht es um mich, um Treffen oder Verschießen, um Sieg oder Niederlage, du oder ich. Er musste treffen, Heike saß auf der Tribüne mit seinem Sohn. Er nahm den Ball, drückte ihn gegen seine Brust und legte ihn in die Mitte des dreckigen Flecks. Nein, zu tief, will nicht in die Erde hacken. Er rückte den Ball einen Zentimeter nach rechts. Ja, liegt nun ideal. Moment, die flache Stelle ist besser. Wieder bückte er sich und legte den Ball nun auf den vorderen Rand des Elfmeterpunktes. Bescheuerter Schiedsrichter, rollte mit seinem rüden Stiefel den Ball einfach zurück, ohne sich weiter um seine Lage zu kümmern. Also noch mal. Abermals legte er den Ball auf die plane Stelle und streichelte ihn zum vierten Mal, nur verstohlener. Immer sachte, dann klappt’s. Schon wieder sein Vater.
Er warf die Flasche in die Ecke des Tors und federte aus den Knien heraus hoch über die Latte greifend. Und nun noch mal das Video. Auf einem Bildschirm hinter seinen Augen sah er den Spieler anlaufen. Der Fuß des Standbeins zeigte in die linke Ecke. Und noch einmal. Dieses Mal zeigt der Fuß des Spielers in die rechte Ecke und schon ist er dort. Egal was dem da im Leben sonst noch zustoßen mochte, dieses Bild wird sich einbrennen, wie ich hier stehe, breitbeinig und grinsend, dieses immer fetter werdende X, das fast schon das ganze Tor ausfüllt. Immer wird er sich an meine Augen erinnern und an die blitzenden Pfosten, die ich schon fast greifen kann. Und an das schwarze Netz wird er sich erinnern, vielleicht sogar an die wilden Worte seines Trainers. Das sei doch keine Trauerveranstaltung, welcher Idiot von einem Funktionär auf die Idee gekommen sei, schwarze Netze hinter die Tore zu hängen. Und nun bin ich die behände Spinne, die ihr undurchlässiges Netz zwischen die beiden Pfosten gespannt hat, unsichtbar. Da, er hat es erspäht. Nur ganz oben rechts im Winkel habe ich ihm eine Lücke gelassen. Mein Angebot. Wo wäre sonst der Spaß?
Immer wird er sich an meine Riesenhände erinnern und die roten Schuhe und die Blutschramme auf meiner Wange und an das Tosen danach. Er begreift meine Ruhe nicht. Ja wie auch! Wie könnte der Versager ahnen, dass ich seinen künftigen Albtraum kenne?
So, sachte und ruhig. Nun ganz entspannt, noch ein Blick in den rechten Winkel und einen in die linke untere Ecke. Dann gemächlich umdrehen. Hoeness, lass mich in Ruh! Nicht an die Zukunft denken. Ich weiß, ich weiß, wenn ich ihn schlimmer vermurkse als du 1976, dann brauchst du dich nie mehr zu schämen. Meine Schande wird alles Frühere überdecken mit tausend gestochen scharfen Bildern. Was sind dagegen die ewig wiederkehrenden aus jener verwischten Zeit? Knallte einer von uns mal wieder so einen Auf-Leben-und-Tod-Ball in die internationalen Wolken, wurde die Wunde Hoeness erneut aufgerissen. Niemals geben sie Ruhe. Mit aller Macht drängte sich ihm das Wort „Wolkenkratzer“ auf, Fragment der morgigen Schlagzeile in der blöden Zeitung. Schon wieder die Stimme seines Vaters: Denk dran, bevor du anläufst, konzentriert auf den Boden schauen und zählen: 21, 22, 23… Und die Krankenhauseinlieferungen stiegen um 27 Prozent. Mit Herzinfarkten war zu rechnen, unter den Männern. Frauen reagierten gelassener.
Noch fünf Sekunden. Jetzt Spannung aufbauen für den Sprung. Auf die Fußstellung seines Standbeins beim Schuss achten. Die Stellung des Fußes verriet die Schussrichtung, war alles nur eine Frage der Wahrnehmung. Anschließend auf die Knie fallen und die Hände zum Himmel. Dank, Erlösung! Der Rest wird Geschichte und Legende. Erhaben, einsam, unbeteiligt, so schreitet der Held des Fußballtors durch die Straßen, verfolgt von hingerissenen kleinen Jungs. Die andern sind Team, sind Kollektiv. Die Eins ist Gegenstand verzückter Verehrung. Mein Trikot, meine Baseballmütze, die Handschuhe, die aus der Gesäßtasche meiner kurzen Hose schauen, heben mich von der übrigen Mannschaft ab. Ich bin der Einsame, der Geheimnisvolle, der letzte Verteidiger.
Kurzer oder langer Anlauf, das war die Frage. Vorher schauen sie sich immer Videos an. Achten auf jede Bewegung, in welche Ecke wir schießen. Kennen jede Geste besser als man selbst. Wenn ich alles so mache wie üblich, springt er in meine todsichere Ecke. Aber da liegt der Hase im Pfeffer. Er wird vermuten, dass ich alles genauso wie immer mache und in meine ungeliebte springen, weil er mir unterstellt, dass ich weiß, dass er weiß. Nee, nee, mein Freund, den Gefallen tu ich dir aber nicht, ich schieße in meine todsichere, weil du meinst, ich würde in die andere schießen. Doch wenn er nun meint, ich würde in meine Lieblingsecke schießen, weil ich ihm unterstelle, dass er mir unterstellt, ich würde in meine ungeliebte Ecke schießen. Moment mal, wer unterstellt jetzt wem was?
Er dreht sich um, hat den langen Anlauf gewählt. Schießt also mit dem Hammer. Oder er hält auf halbem Wege inne, hoffend ich würde schon springen. Dann schiebt er den Ball aufreizend langsam in die freie Ecke. Nicht mit mir, mein Freund. Habe das Märchen unter die Medien gestreut, würde mir jeden Elfer eine Million mal auf Video ansehen. Haben sie gern, haben was zu dichten, die Idioten. Und verunsichert die Schützen. Ich springe erst, wenn der Fuß deines Standbeins mir die Richtung des Balles erzählt. Auf den geschossenen Ball reagieren geht nicht. Der ist in 51 Millisekunden hier, so schnell springt kein Mensch. Aber das Standbein und die Stellung der Hüfte verraten mir die Flugbahn. Worauf wartet der noch, los lass gehn!
Wie schießen? Mit der Seite schieben oder den Torwart mit ins Netz ballern. Wie Messi gestern gegen Italien. Täuschte an und verheimlichte, wohin er seinen Siegesstoß senden würde. Wickelte seinen Fuß im letzten Moment um den Ball. Der Torhüter als dummer Junge in der falschen Ecke. Wie käme das an? Mit einem Trippelschritt den Anlauf verzögern. Der nasse Sack da plumpst auf die Linie und ich tippe den Ball ganz beiläufig mit der Fußspitze an, dass er in die leere Ecke hoppelt, in die mit groteskem Krabbeln der Kerl vergeblich zu kommen sucht. Wie sie meine Kaltschnäuzigkeit preisen werden.
Aha, er trippelt sich locker auf der Stelle. Gleich wird er zum Helden, aber zum tragischen. Ist ja eigentlich von Vorteil den Ball ordentlich zu versemmeln. Die Elfmeter-Versager sind es, Hoeness, Baggio, Beckham, die erinnert werden, viel mehr als die erfolgreichen Schützen. Also mach’ dir einen Namen, treib die Pille übers Tribünendach. Damit schlägst du dauerhaft in die Zuschauerköpfe ein.
Vor zwei Jahren gebrochen und jetzt war er wieder kalt und taub, verfluchter Zeh. Egal! Ein Schlenzer halb hoch in die Ecke gesetzt, dicht an den Pfosten. Da kommt er nicht dran. Mache das wie nach dem Lehrbuch, entscheide nicht im letzten Moment, sondern jetzt.
Er lächelte. Dem zweiten Schützen hatte er zugeraunt, komm lass uns wetten. Ich setze meinen BMW. Was hältst du dagegen? Um den Mund herum hatten bei dem spöttische Falten gezwitschert, aber die Pupillen waren blass geworden vor Angst.
Kam jetzt nur auf die Härte des Schusses an. Wie lange kann ich eigentlich warten, bevor mich der Schiedsrichter ermahnt? Ich warte, bis der einen Krampf kriegt in seiner Lauerstellung. Aber je mehr Wucht ich in den Schuss lege, desto schwieriger ist die exakte Platzierung. Ein ehernes Gesetz des Fußballs. Und meinem Sohn flattert nach einem Vierteljahrhundert noch die Erinnerung in den Schoß. Niemals gaben sie Ruhe.
Dann war es still. Nur sein Herz schlug noch im Ohr. Niemals werden sie vergessen, wie ich den Ball, schon geschlagen, mit den Füßen aus dem Tor trete. Habe mich zwar in die falsche Ecke schicken lassen, doch mit dem Geschickten ist das Glück. Auf!
Die Hauruckmethode war absolut sicher. Nur keine Rückenlage und Flugzeug vom Himmel holen. Sein Sohn sollte es mal erzählen können: Vater, Elfmeter, Tor.
Den vierten Schützen hatte er gefragt, hast du schon mal auf eine Bananenschale getreten? Das Gesicht! Siehst du denn nicht all die Bananenschalen, die um den Punkt herumlungern und dir zugrinsen?
Nicht länger konnte er der Stille standhalten, warf seinen Oberkörper nach vorn und auch die Beine folgten, waren ganz leicht jetzt, ging alles ganz schnell jetzt. Nun endlich Leere da oben.
Er läuft an. Die Stellung des Fußes, der Hüfte. Ach was, noch einen Schritt, dann fliege ich in meine Lieblingsecke.
Warum springt er denn nicht. Spring endlich! Mach die Ecke frei! Dann knackender Schmerz im Knöchel des Standbeins. Und doch! Schnurstracks wie am Schmerzpfeil entlang fliegt der Ball in die angewiesene Richtung. Der Ball, die Latte, die Linie…
Da kommt der Ball, ist schon da. Wenn nur die Schwerkraft nicht wäre. Scheiße, zu hoch, viel zu hoch, so was hältst du nur mit der freundlichen Unterstützung des Schicksals — der Latte.
„Tor!“, brüllte er. Und noch zweimal: „Tor!, Tor!“
Alle Zuschauer hatten die Hände ganz oben im Himmel, aber nur die eine Hälfte jubelte: „Tor! Tor!“ Der Torhüter schüttelte den Kopf, schaute zum Schiedsrichter und sagte: „Linie!“ Und irgendwo fragte ein Reporter leise: „Hat das denn nie ein Ende?“

Curry, Senf und Ketchup (Krimi)
Ein Universitätsprofessor wird ermordet, ein Neonazi und eine Politikerin. Was verbindet die drei? Und ein Fußballtrainer wird verdächtigt.
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